Lila Papier

Wer soll das
alles lesen?
Unser Sekt-Wiki

Alles, was du schon immer über Sekt, Champagner, Prosecco, Secco und Co. wissen wolltest, findest du hier. Rebsorten, Herstellung, Nachhaltigkeit, Lager- und Trinktemperaturen und alkoholfreier Sekt – das sind nur einige Begriffe, die wir hier ausgiebig erklären. Legen wir gleich los mit den Top 3, die wir immer wieder gefragt werden:

Das Lager von be°bubbly

Basic No. 1:
Der Unter­schied zwischen Sekt,
Champagner, Crémant & Co. ​

Kurzum: Es gibt keinen! Jedenfalls keinen Qualitätsunterschied per se und auch die Herstellung kann bei den Dreien nahezu identisch sein. Alle diese Schaumweine (Oberbegriff) werden häufig durch die traditionelle Flaschengärung hergestellt. Sie können eher süß oder ganz trocken schmecken; trüb, klar, bio, vegan, weiß, rosé oder sogar rot sein. In fast allen Preisklassen findet man Angebote – von Aldi bis Ferrari.

Fliegender Korken

Basic No. 2:
Die Flaschen­gärung:
Dosage, Depot und Co. erklärt. ​

Die traditionelle Flaschengärung ist bei hochwertiger Schaumweinherstellung ein beliebtes Verfahren. Sie unterscheidet sich deutlich von anderen Flaschengärungsverfahren – meist durch Weglassen oder Hinzufügen von Phasen. Auf hohem Niveau ist sie sehr aufwendig. Champagner, Winzersekt oder Spumantes werden so hergestellt. Es gibt fünf wichtige Phasen:

Basic No. 3:
Von brut nature bis doux –
Was bedeuten die Geschmacks­typen? ​
Blasen

Herb, dry, demi-sec: Gelesen haben wir solche Angaben alle schon einmal. Doch was bedeuten sie eigentlich genau? Vorab: Die Angaben haben nichts mit Preis und Qualität zu tun. Es geht hierbei um den Restzucker in der Flasche und damit um die Frage, wie süß ein Sparkly (noch/wieder) ist.

Wie wird Sekt eigentlich alkoholfrei? Man fängt bei dem Grundwein an, aus dem auch anderer Sekt gemacht wird. Alkohol verdampft ab einer bestimmten Temperatur. Der Wein wird also erhitzt. Doch damit möglichst viel Geschmack im Wein bleibt und nicht durch Hitze zerstört wird, wendet man einen Trick an: Vakuum. Vakuum führt durch den geringeren Druck dazu, dass der Alkohol bei geringeren Temperaturen verdampft. Damit bleibt der Geschmack im Wein (und weniger als 0,5% Alkohol). Dieser Wein wird anschließend allerdings nicht noch einmal durch Gärung mit Kohlensäure angereichert, sondern mit Kohlensäure versetzt. Alkoholfreier Sekt ist also strenggenommen eher alkoholfreier Secco – allerdings mit mehr Kohlensäure.

Wo fängt ein Biowein an und wo hört er auf? Was ist biodynamisch, nachhaltig und gibt es auch bio ohne bio? Die kurze Antwort: Ja. Es gibt auch nachhaltig hergestellten Sekt und Wein, der sich nicht bio nennen darf. Die unterschiedlichen Siegel (Demeter, EG-Bio usw.) haben unterschiedliche Voraussetzungen. Ob Weingüter diese Voraussetzungen einhalten, wird streng kontrolliert. Manche Güter sagen sich aber, wir machen einfach "Bioweine", ohne Zertifikat. Andere stellen auf Bio um, was jedoch ein paar Jahre dauern kann. Die Idee aller Weine die bio, biodynamisch oder einfach nachaltig sind, ist immer die gleiche: Der Natur so viel Platz geben, dass sich die Weinberge in einer natürlichen Balance mit ihrer Umwelt befinden. Kein Raubbau, der chemischen Dünger erforderlich macht und ein intelligenter Umgang mit schädlichen Insekten, Pilz- und Keimbefall. Wer mehr wissen will, schaut einfach mal auf die Seiten von Demeter, Bioland und Co.

Bei einem Cuveé (auch Mariage oder Mélange) kombinieren die Winzer verschiedene Rebsorten, um einen fein abgestimmten Grundwein herzustellen. So können sich tolle Geschmackswelten ergeben. Cuveé oder reinsortig ist keine Qualitätsfrage. Uns schmeckt beides!

Demi ist ganz schön tricky. Demi sec bedeutet "halbtrocken", weist also auf den Gehalt von Restzucker im Wein hin. Hier geht es um den Geschmack. Eine Demi Flasche hingegen ist eine "halbe normale Flasche", also 0,375 Liter statt der meist angetroffenen 0,75 Liter. Eine "demi sec demi" wäre also eine 0,375 Liter Flasche mit Sekt, deren Restzuckergehalt als halbtrocken eingestuft wird. Bäm!

18°C ist die ideale Lagertemperatur. So einfach ist das manchmal. Aber wo wir schon hier sind: Lichtgeschützt sollten die Flaschen am besten auch sein. Und Sekt sollte eher stehend gelagert werden, nicht liegend, wie Wein. Vor allem sollte man Sekt nicht zu lange lagern und lieber trinken. 6° bis 8°C empfehlen wir dann. Prosit!

Magnum ist zwar auch leckeres Eis und ein Held der 80er. Die Flaschengröße Magnum meint aber 1,5 Liter. In ihr ist also die doppelte Menge statt der üblichen 0,75 Liter. Sekt wie Wein in solchen Flaschen ist meist nicht günstiger sondern besser. Der Sekt hat mehr Raum um Aroma zu entwickeln. Magnums sind also nicht viel für vieltrinkende Sparfüchse, sondern für echte Sparkly-Fans mit Gourmet-Gaumen!

Die Methode rurale (fr. = ländliche Methode) ist eine alte und natürliche Herstellungsform von Schaumwein. Vielleicht hast du schonmal was von PET NAT gehört? Beide Begriffe meinen das Gleiche: Ein Weinmost wird vergoren und irgendwann einfach ein Korken drauf gemacht. Die natürliche Kohlensäure der ersten Gärung bildet so einen Schaumwein. Meistens ist es das schon. Auf eine zweite Gärung, Kontrolle des Grundweins, Entfernen der Hefe oder der Trübstoffe kann genüsslich verzichtet werden. Kann, muss aber nicht. Weil so wenig eingegriffen wird, sind die Ergebnisse oft eine Überraschung. Gerade darin liegt aber der Charme dieser Herstellung – und die hohe Kunst.

Wenn Kaffee, Tee oder Kuchen auf dem Tisch steht, sollte ein Moscato ebenfalls dabei sein. Ok, wer es doch genauer wissen will: Ein Moscato ist ein italienischer Sekt. Er wird aus einer einzigen Traubensorte hergestellt: der Mosacato Bianco. Er prickelt nur leicht und hat weniger Alkohol, nämlich zwischen 4,5-9%/Vol. Ach ja, zu Nachspeisen, da sollte dieses Fläschchen auch nicht fehlen.

Es gibt Gläser, die eine kleine aufgeraute Stelle im Inneren haben. Diese Stelle nennt man Moussierpunkt, denn hier entstehen besonders viele Bläschen (mousse, fr. = Schaum). Der Vorteil ist, dass dein Sparkly kräftig sprudelt, so, wie du es wahrscheinlich erwartest. Manche sagen, dass dadurch dann aber auch die Luft schneller raus ist. Wir sagen: Wer so langsam trinkt, der hat die falsche Flasche gekauft. Kleiner Tipp: Auch Gläser ohne Moussierpunkt können schön sprudeln. Sie sollten dann aber 100% trocken sein.

Oh, gute Frage! Das sagen Politiker immer, wenn sie sich etwas Zeit für die Antwort verschaffen wollen. Nachhaltig ist kein fest definierter Begriff, auch nicht im Bereich der Sektherstellung. Unsere Winzer verstehen darunter nicht nur einen schonenden Umgang mit der Natur bei der Herstellung des Weines, sondern auch in den Prozessen davor und danach. Schleppt man Reben durch die halbe Welt, um sie dort einzupflanzen, wo sie gegen die regionalen Schädlinge und Pilze eigentlich keine Chance haben? Nachhaltige Winzerbetriebe achten auch bei der Verpackung, dem Versand, der Organisation ihres Betriebes und so weiter darauf, dass Mensch, Tier, Klima und Pflanze geschont werden. Im besten Fall ist nachhaltig "bio", nur eben zusätzlich auch in allen Bereichen, die mit dem Vertrieb von Wein zu tun haben.

Nein, Rosé ist kein roter und weißer Sekt gemischt. Außer Bibo Runge macht sowas (fast) keiner. Meistens entsteht ein Rosé aus Rotweintrauben. Der frisch gepresste Saft von Rotweintrauben ist so weiß wie der von Weißwein. Er fängt aber direkt nach der Pressung an, Farbe und Aroma aus der roten Schale aufzunehmen. Je nachdem wann man Saft und Schalen (und Kerne) trennt, erhält man unterschiedliche Farb- und Geschmacksrichtungen. Manche Rosé-Säfte sind nur einige Minuten in Kontakt mit den Schalen. Etwa zwei Wochen Kontakt brauchen (Grund)Weine, um Aromen und Farbe aufzunehmen, die es für "echte" Rotweine bzw. Rotsekt braucht. Übrigens: Orange Wine nennt man Wein aus Weißweintrauben, der wie Rotwein hergestellt wird – der also Saft, Schale und Kerne eine Weile miteinander reagieren lässt.

Secco mio! Das Blubbern kommt in den Secco, indem Wein mit Kohlensäure versetzt wird. Es gibt also keine zweite Gärung wie bei Sekt. Seccos haben weniger Druck auf der Flasche, kleinere Bubbles und auch weniger Umdrehungen (unter 10%/Vol). Übrigens: Prosecco frizzante ist auch ein Secco. Für ihn muss der Wein aber aus einer bestimmten Region in Italien kommen und einige weitere Kriterien erfüllt sein. Vereinzelt werden Proseccos aber in der Flasche hergestellt. Dies heißen dann allerdings Prosecco Spumante. In jedem Falle: lecker!

In Frankreich oder Italien gibt es keine Sektsteuer. In Deutschland dagegen gehen pro 0,75 Liter Flasche Sekt noch immer 1,02 Euro in die Staatskasse. Woran das liegt? Weil 1902 jemand seinen Kaiser Wilhelm unter ein Gesetz gemacht hat, mit dem die Kriegskasse aufgebessert werden sollte. Schon zig mal wurde überlegt, ob und wie man die Steuer nicht mal abschaffen könnte. Aber irgendwie hält sie sich. Seit Kaiser Wilhelm, dem Zweiten.

Der Begriff Sparkly ist von uns. Wir nennen so alle unsere blubbernden Getränke, die auf einem Wein basieren, lecker schmecken und nach unseren Qualitäts- und Nachhaltigkeitskriterien hergestellt werden. Das kann mit oder ohne Alkohol sein, flaschengegärt oder demeter-zertifiziert. Muss aber nicht. Hauptsache, „it sparkles joy“.

Anhand dieses Verfahrens – das fast unmöglich auszusprechen ist, wenn man es das erste Mal liest – lernen wir einen feinen Unterschied kennen: den zwischen Flaschengärung und tradtioneller Flaschengärung. Beim Trans-va-sier-verfahren nimmt man ebenfalls einen Grundwein und füllt ihn zusammen mit neuer Hefe in eine Flasche. Dort findet die zweite Gärung statt. Dann werden alle Flaschen geöffnet und die Hefe in einem Rutsch in einem Tank entfernt. Nachdem der Sekt auf den jeweiligen Süßegrad gebracht wurde (Dosage), kommt er zurück in die Flaschen und wird verkorkt. Bei der traditionellen Flaschengärung wird die Hefe hingegen sehr aufwendig entfernt, nämlich durch stetiges Drehen der Flasche auf den Kopf (Remuage) und dem Dégorieren (dem Herausschießen des Hefesatzes aus der Flasche).

Niemand wird es wundern: Wein wird aus Trauben hergestellt. Was jedoch auf dem Etikett der Flasche kennzeichnet die Traube, was die Lage, die Herstellungsmethode oder vielleicht auch die Lage? Nun, das ist ein weites Feld. Was wie und wo auf der Flasche geschrieben steht, wird sehr unterschiedlich gehandhabt. Auf bebubbly.com findest du unter der Beschreibung jedes Sparklys eine kleine Liste mit Fakten. Dort listen wir dir auch ganz klar auf, welche Traubensorte verwendet wurde. Manche Trauben heißen in unterschiedlichen Sprachen gleich, manche haben ganz andere Namen. Ein paar Trauben, die du sicher schon einmal gehört hast und die du auch in unseren Sparklys findest sind Riesling, Pinot Noir (Spätburgunder), Silvaner, Weiß- und Grauburgunder oder auch Nebbiolo, aus dem traditionell der wuchtige Barolo hergestellt wird.

Draußen darf es gerne -/+35 Grad sein. Drinnen ist es eigentlich egal und am wichtigsten: Der Sekt selbst sollte zwischen 6 und 8 Grad kalt sein. Wer keinen Weinkühlschrank zur Hand hat, dem empfehlen wir, die Flaschen weit unten im Kühlschrank zu lagern – nicht in der Tür – und ggf. mit einem Weinthermometer einfach mal die Temperatur zu checken. Eismanschetten können ebenfalls beim Temperieren helfen, ebenso wie der klassische Sektkühler oder auch eine Trockeneisfontäne (spektakulär, raten wir aber in Eigenregie von ab).

Veganer Sekt? Da sind doch nur Trauben und Hefe drin! Wie so oft, müssen wir genauer hinsehen. Speisegelatine (Schwein) oder Hausenblase (von Stör und Wels) machen den Grundwein klar und entfernen auch bestimmte unerwünschte Geschmacksstoffe. Die gute Nachricht: Immer mehr Winzer setzen auf vegane Alternativen wie Bentonit (verwitterter Kalkstein) oder Kaolinerde. Das bockt!

Das ist das Ding, das manche knallen lassen. Kann man auch machen, denn es gehört irgendwie dazu. Genießer lassen ihn allerdings leise aus der Flasche gleiten, um so möglichst viel Kohlensäure in der Flasche zu belassen. Sektkorken sind meist aus der Rinde des Korkbaumes hergestellt, unten dicker als oben, um schon so besser in der Falsche stecken zu bleiben. Weil das aber nicht reicht, wird ein kleines Drahtgestell um den Korken herum gewickelt, das man übrigens Agraffe nennt. Damit sich das wiederum nicht in den Korken hinein bohrt und so rausrutscht, liegt ein kleines Plättchen oben auf dem Korken auf, das man Capsule oder auch Champagnerdeckel nennt. So oder so: Das Ding muss runter, sonst kommt kein Spaß ins Glas. Ach ja: Ein Schraubverschluß ist gerade beim Secco eine gute Alternative, da dieser viel weniger Druck auf der Flasche hat.